Jahr 1947 - 1950
Chronik des "Vereins Deutscher Färber e.V" (VDF)

1947: Neubeginn in Mönchengladbach

Es ist selbstverständlich, dass der unglückliche Verlauf des Krieges die Vereinstätigkeit nach und nach völlig zum Erliegen brachte, nachdem die Städte zerstört waren und ihre Bewohner die Heimat verlassen mussten. Nach ihrem Einmarsch untersagten die Alliierten jeglichen Zusammenschluss zu Vereinen und Verbänden, was aber nicht ausschloss, dass sich bereits im Jahre 1947 zunächst in Mönchengladbach im Westen und etwas später im Süden des besetzten Landes wagemutige Mitlieder des ehemaligen Färberverbandes zu zwanglosen Treffen zusammenfanden, die sich schnell zu regelmäßigen, einmal im Monat stattfindenden Stammtischabenden verwandelten. In Süddeutschland kam nach dem Krieg zuerst Württemberg-Nord unter Over wieder zu Leben. Im Jahre 1949 fand eine Wiedereröffnungssitzung in Ebingen-Tailfingen statt. Die Gruppe Bayern-Süd unter Domel kam im Jahre 1950 dazu. Nach allmählicher Lockerung des Vereinsverbotes wurde dann am 11. September 1948 in Mönchengladbach ein "Verein Niederrheinischer Färber e.V." ins Leben gerufen, dessen Satzungen am 11. Dezember des gleichen Jahres von einer Vollversammlung genehmigt und von folgenden Mitgliedern unterschrieben wurden: Heinrich Hops als 1 Vorsitzender, Eugen Seeger als Schriftführer, Willy Laveaux als Kassenwart, Max Haase als Beisitzer und von den alten Mitgliedern Dr. Max Kehren, Paul Titzka und August Manderfeld.

Nach demokratischen Prinzipien
Parallel zu diesen erfolgversprechenden Bestrebungen suchte sich bei Gelegenheit der Übersiedlung des Mitgliedes Dr. Karl-Heinz Möller-Klepzig aus dem Ostgebiet im Mai 1949 nach Düsseldorf der Vorsitzende des alten VDF Leipzig in die Neugründungsverhandlungen einzuschalten. Dr. Möller-Klepzig war vom alten Vorsitzenden Otto Schaffrath eine notarielle Urkunde mitgegeben worden, der zufolge er durch ihn beauftragt wurde, den alten VDF im Westen neu aufzuziehen und nach Möglichkeiten selbst den Vorsitz zu übernehmen. Da aber Dr. Möller-Klepzig keinen Vorstandsposten anstrebte, suchte er zunächst in Kontakt mit den alten Bezirksgruppen zu kommen, was aber in der ersten Zeit nicht recht gelingen wollte. Erst nach Gründung einer eigenen Existenz in Düsseldorf trat er im Frühjahr 1950 mit Mönchengladbach in Verbindung, wo er später im Hause Heinrich Hops mit den Kollegen konferierte, welche das Gründungsprotokoll vom 11.11.1950 unterschrieben hatten. Dr. Möller-Klepzig hielt es damals nicht mehr für zeitgemäß, eine Übertragung des Leipziger Vereins auf Grund der notariellen Urkunde anzustreben, da man im Westen berechtigterweise nicht daran dachte, in der alten zentralistischen Art - auf die auch er selbst keinen Wert legte - den Verein wieder aufleben zu lassen. Dr. Möller-Klepzig setzte sich im Gegenteil immer wieder nach Kräften für eine Neugründung des Vereins nach demokratischen Prinzipien ein und hat auch später das Gründungsprotokoll in Mönchengladbach vom 11.11.1950 an vierter Stelle mit unterschrieben und an der endgültigen Formulierung der neuen Satzung mitgearbeitet.

zurück